Nachlese zu „Begegnungen mit Christa Wolf“: Im Gespräch mit Dagmar Just
Birgit Dahlke (links) und Dagmar Just im Gespräch über Person und Werk Christa Wolfs (Foto: Sybille Rister-Mende)
Der Auftakt der Gesprächsreihe „Begegnungen mit Christa Wolf“ bot einen feinsinnigen Einblick in die Begegnung zweier schreibender Frauen. Über eine kluge Dramaturgie war es der Publizistin Dagmar Just in ihrem (an diesem Abend öffentlich wiederaufgeführten) Radio-Feature gelungen, zugleich die Perspektive und den Horizont einer jungen Intellektuellen in der DDR der 1980er Jahre aufzurufen und Christa Wolf über die poetisch verdichtendende Werk-Collage und den Originalton ihrer Stimme sinnlich Präsenz zu verleihen.
Im anschließenden Gespräch zwischen Dagmar Just und Birgit Dahlke ging es um das sich verändernde Selbstverständnis Christa Wolfs, deren Offenheit gegenüber der Erfahrung jüngerer Generationen, um die widersprüchliche Rezeption ihrer Literatur und um die Aktualität ihrer Prosa heute. Die entspannte Atmosphäre im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung bot einen geeigneten Rahmen für die publizistisch-analytische wie auch persönliche Auseinandersetzung mit Person und Werk Christa Wolfs. Nach eineinhalb Stunden ging man inspiriert auseinander, neugierig geworden sowohl auf die Neulektüre bereits gelesener wie die Entdeckung noch unbekannter Prosa und Publizistik von Anna Seghers, Ernst Weiß, Christa Wolf und Dagmar Just.
Text: Birgit Dahlke unter Rückgriff auf Reaktionen von Robert Echtermeyer und Gisela Berger